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1307. Februar 8. Glogau.

sexto yd. Febr.

Heinrich, Erbe des Königreichs Polen, Herzog von Schlesien, Herr von Glogau und Posen, verleiht in der Absicht, zum Gedächtniss seines Vaters weiland Herrn Konrads, Herzogs von Schlesien und Herrn von Glogau, ein Kloster der Klarisserinnen in seiner Stadt Glogau zu gründen, der Frau Katerina, Aebtissin, und dem Konvente seine Dörfer Rapocina (Rabsen), Conradisdorf in terr. Vrowenstatensi (Kursdorf schon in der Prov. Posen), Canidlow et iterum Canidlow (Kandlau, doppelten Antheils, gleichfalls schon im Posenschen), Heynemannisdorf (Hinzendorf, auch Kr. Fraustadt), drei Hufen in Sarcow (Zarkau), das herzogl. Dorf Oboza (Oberau) mit der Mühle des weiland Barthol. vor den Glogauer Stadtgräben, den herzoglichen Baumgarten in dem Dorfe Ruschevich (Rauschwitz) mit allem herzoglichen Rechte und voller Freiheit, ferner von dem seitens der Glogauer von ihren Fleischbänken an den Herzog zu entrichtenden Unschlittzins 8 Stein Unschlitt zur Einrichtung einer ewigen Lampe vor dem Altare des neu gegründeten Klosters.

Z.: Bogusch v. Wisenburg, Albert dapifer de Burnis (Truchsess v. Borna ein sächs. Geschlecht), Dietrich v. Sylicz (in der Ausfertig. No. 1 Siglich = Seidlitz) und Tammo sein Bruder, Wolfram v. Panvich (Pannwitz), Czulko v. Lessoticz, Jenschin v. Hugewicz (Haugwitz), ausgef. durch Friedrich v. Bunthense herzogl. Protonotar.


Im Bresl. Staatsarch. unter Glogau Klarisser. 1 u. 2, zwei gleich untadelhaft besiegelte gleichlautende Originale, nur dass No. 1, welches auch sonst eine geziertere Handschrift zeigt, in den Endungen der Eigennamen ich statt icz (wie No. 2 hat) schreibt. Aus No. 1 ist der Abdruck im Cod. dipl. maj. Polon. II, 254 erfolgt. Die früheren Abdrücke bei Worbs neues Archiv II, 142 und Minsberg Gesch. v. Glogau I, 173 sind sehr fehlerhaft. Das an den beiden Originalen an rothgelben Seidenfäden hangende, durch 2 concentrische Umschriften ausgezeichnete Thronsiegel des Herzogs mit Adlerrücksiegel findet sich mangelhaft abgebildet bei Büsching von schles. Siegeln Taf. 1. V. und bei Minsberg I. Taf. III. V. Cureus ann. gent. Siles. Wittenberg 1571 p. 290 hat zu dieser Gründung noch die Notiz, dass das Kloster auf der Stätte des alten Hochgerichts erbaut worden sei.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.